AMSTERDAM
Kerkstraat
Hier wohnte Maria Sibylla Merian, zusammen mit ihrer Tochter Dorothea sowohl vor ihrer Reise nach Suriname als auch danach an mehreren Adressen. An welchen genau, wissen wir heute leider nicht mehr.
Die Kerkstraat, Kirchstraße, gehört zur vierten Erweiterung des so markanten halben Grachtenrings, mit dessen Bau 1665 begonnen wurde. Die verlief nahe der neuen Stadtmauer. Maria Sibylla wohnte also praktisch jeweils in Neubauwohnungen.
Gebaut wurde die Kerkstraat als schmale Straße zwischen der noblen Keizers- und Prinsengracht. Zur kleiner Kerkstraat hin standen die Kutschhäuser und Pferdeställe der Reichen. So mussten sie den Lärm, Schmutz und Gestank an der Vorderseite ihrer Häuser an den Grachten nicht zumuten. Noch heute sieht man manchen der alten Häuser die großen Flügeltüren dieser alten Kutschhäuser.
Außerdem wurden in der Kerkstraat auch Ladengeschäfte realisiert. Es ist sehr gut vorstellbar, dass Maria Sibylla genau in solchen Läden mit angeschlossener Wohnung gearbeitet und gewohnt hat. Dort waren die Fensterfronten am größten. Und für ihre Zeichnungen und Malereien hatte sie viel Licht nötig.
Übrigens sahen große Fensterfronten völlig anders aus als heute. Man konnte damals noch keine große Flächen Glas herstellen. Deshalb waren viele kleine Glasscheiben in einem dichten Sprossengitter angeordnet.
Herengracht
In der nobelsten Straße Amsterdams, der Herengracht, befindet sich auch, in der Hausnummer 502, die Amtswohnung des Amsterdamer Oberbürgermeisters.
Es handelt sich um ein Haus mit doppelter Breite. Das konnten sich auch damals nur die Superreichen leisten – vor allem an dieser Gracht und an dieser Stelle.
Nicht für nichts wird diese Stelle die Gouden Bocht, der Goldene Bogen, genannt.
Auch Nicolaes Witsen hat hier gewohnt.